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Neumünsters Hannes Schäfke: „Vielleicht wurden wir geblendet“

Der VfR Neumünster setzt in der Regionalliga zum Sturzflug an. Nach einem Bombenstart schluckte der Lamce-Laden vier Pleiten in den letzten fünf Partien. Neumünsters Abwehrspezialist Hannes Schäfke erklärt die Schwächephase.

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Herr Schäfke, was ist los mit dem VfR Neumünster?
Wenn ich das erklären könnte. Momentan ist es kaum auszumachen, woran es liegt. Die erste Halbzeit gegen Cloppenburg war nun die Krönung. Das war dermaßen schwach, dass ich momentan echt ratlos bin. Vor allem, weil sich das in der Woche im Training nicht ansatzweise angedeutet hat. Aktuell kriegen wir einfach nicht viel davon auf den Platz.

Was müssen Sie konkret tun, um sich den Erfolg wieder zu erarbeiten?
Anfang der Saison wurden wir für unsere tolle Kompaktheit und defensive Stärke gelobt. Ich bin ein Typ, der auf Statistiken steht. Das sah zu Beginn schon gut aus. Momentan muss ich aber ehrlich sagen, dass mir die mittlerweile eh verhunzte Statistik egal ist. Wir brauchen Punkte. Nur haben wir derzeit überhaupt keine Leichtigkeit im Spiel, sind verunsichert, nutzen Chancen nicht und trauen uns kaum noch etwas zu.

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Täuschten die Anfangsleistungen über die wahre Kader-Qualität hinweg?
Nein. Sicherlich haben wir am Limit gespielt, aber gewiss nicht über dem Limit. Wir wussten ja, dass die Phasen für einen Aufsteiger kommen werden. Da verlierst du mal ein paar Spiele am Stück. Allerdings muss ich gestehen: Wenn so eine Phase eintrifft, ist es hart damit umzugehen. Momentan ist es ein richtiges Scheißgefühl.

VfR-Keeper Marcus Hesse schlug zuletzt öffentlich auf den Tisch. Das richtige Zeichen?
Natürlich müssen Missstände angesprochen werden. Und dann muss auch jeder damit klar kommen. Schließlich müssen wir etwas ändern. Dass Marcus öffentlich auf den Tisch gehauen hat, finde ich okay.

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Hesse prangerte an, dass erfahrene Spieler zurzeit selbst Probleme haben und so die Jüngeren kaum unterstützen können.
Wir sind ja grundsätzlich unerfahren als Aufsteiger. Daher würde ich das nun nicht auf ältere Spieler pauschalisieren. Wichtig ist für mich, dass wir uns gegenseitig nicht im Stich lassen. Und von diesem Gefühl bin ich ganz weit weg.

Sind die Erwartungen beim VfR Neumünster zu hoch?
Vielleicht wurden wir am Anfang ein bisschen geblendet. Dennoch war die Erwartung immer der Klassenerhalt. Davon rücken wir nicht ab. Klar denkst du nach dem guten Start auch mal einen Augenblick, dass vielleicht sogar mehr möglich sein kann, aber im Verein sind wir von unserem Ziel nicht abgerückt.

Das war der Montag im Fussballnorden – Der Tagesticker.

Harry Jurkschat

Seit Gründung mit auf dem brennenden BTB-Rasen. Im Gegensatz zu Semmler ist Jurkschat smart. Eine Mischung aus Mehmet Scholl und Günter Netzer. Der ewig 31-Jährige Insiderexperte harmoniert sich von Meppen bis Kiel, ist der Ausbügler und Staubsauger in der 2. Reihe. Dazu kommt aufgrund internationaler Fussball-Erfahrung (6 Länderspiele für Deutschland) Know-How im Wesentlichen. Manko: Bisweilen zu symphatisch und häufig mit den Sekretärinnen beschäftigt.