Bornemann über Chaos, Kassel & Kelbel
Holstein Kiel hat’s und ist Meister in der Regionalliga Nord. Die „Störche“ bezwangen den direkten Konkurrenten TSV Havelse im „Endspiel“ 2:1 und bereiten sich nun allmählich auf die Relegationsspiele vor. BLOG-TRIFFT-BALL sprach am Tag danach über die Tage davor und über Hessen Kassel & Co..
Herr Bornemann, Was haben Sie heute morgen gemacht?
Ich bin entspannt aufgestanden und habe mit meinem Junior gefrühstückt.
Im Hintergrund lief noch „We are the Champions?“
Das natürlich nicht. Aber nach den turbulenten Tagen hat sich der Sieg gestern unheimlich gut angefühlt. Die Situation durch die Oberneuland-Insolvenz hat den ganzen Verein enorm geschlaucht. Insofern überwog gestern die Erleichterung. Aber heute morgen das positive Gefühl, dass wir jetzt den ersten großen Schritt Richtung Aufstieg in die Dritte Liga gemacht haben.
Hatten Sie Bedenken, dass die Meisterschaft nach dem diskutablen Urteil woanders und nicht in Kiel landen könnte?
Unsere Ausgangslage vor dem Havelse-Spiel und vor dem Oberneuland-Urteil war ja durchaus machbar. Wir brauchten noch einen Punkt aus zwei Spielen. Aber auf einmal kannst du mit einer Niederlage gegen Havelse den sicher geglaubten Relegationsplatz verlieren und wirst am Ende nur Zweiter – ohne eigenes Verschulden. Natürlich war das keine einfache Situation.
Kann man sagen, das war die schwierigste Phase in dieser Saison.
Für die Mannschaft war es von der psychologischen Seite eine richtige schwere Nummer. Für Havelse wirkte das Urteil ja wie Doping. Bei unsere Spielern wurde dagegen der Stecker gezogen. Aber wir wollten die Tabelle, den Ärger und die Wut ausblenden und allen beweisen, dass wir die beste Mannschaft in der Liga sind. So haben wir versucht, die Strapazen vor dem Spiel in positive Energie umzuwandeln.
In der Relegation wartet nun Hessen Kassel oder die SV Elversberg. Wie groß war eigentlich die Freude darüber, dass es nicht der Riese RB Leipzig wurde?
Ich habe Leipzig nie als Übermannschaft gesehen. Das ist eine ordentlich besetzte Mannschaft und ich bin sehr gespannt, wie die gegen eine gut aufgestellte und homogene Mannschaft wie Lotte zurecht kommen.
Sie haben Kassel und Elversberg bereits mehrfach beobachtet. Erklären Sie uns die möglichen Relegationsgegner.
Beide Mannschaften verfügen, sonst würden sie nicht oben stehen, über eine individuelle Klasse. Und beide Mannschaften haben in dieser Saison mehrfach bewiesen, dass sie mit Drucksituationen umgehen können. Dazu können wir bei einem möglichen Spiel bei Hessen Kassel mit sicherlich 10.000 Zuschauer im Stadion rechnen. Da dürfte jedem klar sein, dass das eine richtig große Aufgabe für uns wird.
Sie sind gerade und mal wieder im Auto unterwegs. Wohin geht’s denn heute?
Nach dem Ausgang gestern reise ich natürlich nicht quer durch die Republik, werde mir aber die U23 des HSV gegen Wilhelmshaven anschauen. Solche Spiele vor der Haustür bieten sich immer an und sind Pflichttermine. Und um es vorwegzunehmen, wir werden in der kommenden Woche nicht die halbe U23 des HSV oder George Kelbel verpflichten.
Herr Bornemann, das glauben wir Ihnen mal, danken für das Gespräch und genießen Sie den Sonntag.